Die besten Skifahrer auf der ganzen Welt, eine der schönsten und anspruchsvollsten Skipisten, die von den Dolomiten umrahmt wird, und ein motiviertes Publikum: alle Elemente für eine fantastische Show sind gegeben.

Die Skiweltcup-Etappe in Alta Badia gehört zu den bekanntesten Klassikern auf internationaler Ebene. Kurz vor Weihnachten treffen sich jedes Jahr Skifans aus der ganzen Welt, um die größten Skistars anzufeuern.

Seit 1985 ist die Gran Risa Schauplatz für spannende Herausforderungen und mitreißende Rennen, bei denen die besten Athleten um den Sieg gegeneinander antreten. Dank des Engagements der Organisatoren zählt Alta Badia zu den spannendsten Etappen des Skiweltcups auf internationaler Ebene. Mehr als 30 emotionsreiche Jahre sind schon vergangen, doch die Geschichte der Gran Risa begann schon früher und zwar im Jahr 1966, wie Erich Kostner erzählt.

Die Geschichte begann genauer gesagt am 3. November, am Tag vor der Überschwemmung, die zu großen Unannehmlichkeiten in Südtirol führte. Am 3. November beendete ich, zusammen mit Alessandro Canins, die Realisierung der Gran Risa. Die Skipiste sollte ein neuer Anziehungspunkt für die Gäste werden, die unser Skigebiet besuchen wollten. Die Bagger des Unternehmens Kofler wurden in der Nähe des Zielbereiches der Skipiste abgestellt. Nach der letzten Inspektion der Skipiste wurde beschlossen, die Bagger noch für ein paar Tage dort zu belassen, um die letzten Feinarbeiten abzuschließen. Am drauffolgenden Tag wurde die Straße, die nach Gadertal führte, überflutet. Es kam zu mehr als 60 Zugangsunterbrechungen und großen Unannehmlichkeiten. Die Eröffnung der Wintersaison wurde in Frage gestellt, da die Straße von Bruneck nach Gadertal unbefahrbar war. Glücklicherweise arbeiteten Einheimische, die vom Militär unterstützt wurden, und die noch vorhandenen Bagger Tag und Nacht, um den Zugang der Straße nach Gadertal während der Weihnachtszeit zu gewährleisten.

Doch zurück zur Gran Risa. Die Skipiste konnte die Katastrophe ohne weitere Schäden bestehen und bewegte sich um keinen Zentimeter. Sie können sich den Kummer der Arbeiter des Seilbahnunternehmens vorstellen, die bereits einen Erdrutsch befürchteten und dies nach Monaten harter Arbeit. Wenn man den Namen Gran Risa ins Deutsche übersetzt, bedeutet er wortwörtlich "großer Spalt". Die Gran Risa wurde ursprünglich von den Einheimischen genutzt, um Holz während der Wintersaison ins Tal zu transportieren. Dadurch konnten die Einwohner genügend Holz sammeln, um ihre Häuser in den kältesten Monaten des Jahres zu erwärmen.

Nach diesem kleinen Exkurs möchte ich fast 20 Jahre überspringen. Im Jahr 1984 erlaubte uns die FIS, das erste Super-G Test-Rennen auf der Skipiste Altin, die sich neben der Gran Risa befindet, zu veranstalten. Das Testrennen wurde von Zurbriggen gewonnen und gab uns den Anlass, über eine effektive Teilnahme an den Skiweltcup nachzudenken. Wir mussten zwischen einem Super-G-Rennen auf der Skipiste Altin und einem Riesenslalom auf der Gran Risa wählen. Es gab keine Zweifel über die technische Überlegenheit der Gran Risa und deren geeigneterem Zielbereich. Zusammen mit meinem Freund und Kollegen, dem Anlagetechniker Gianni Marzola, flog ich nach Vancouver zur Frühjahrskonferenz des Skiweltcups. Der Skiweltcup wurde damals von Serge Lang geleitet, die FIS hingegen von Marc Hodler. Da ich mit Gianni Marzola bei der Gründung des Dolomiti Superski gearbeitet hatte und da er der Präsident der FISI in Südtirol und Mitglied des Organisationskomitees des Skiweltcups in Gröden war, bat ich ihn um Hilfe und Unterstützung. Der Skiweltcup in Gröden wurde damals von Erich Demetz geleitet, der auch für die FIS arbeitete. Es folgten arbeitsintensive Tage und ich bewegte mich auf unsicherem Boden, doch dank der großen Unterstützung kam ich erfolgreich aus Vancouver zurück: das Riesenslalom-Rennen in Alta Badia wurde bestätigt.

Der Riesenslalom debütierte mit dem achtzigsten Weltcupsieg von Stenmark: Es hätte keinen besseren Einstieg in den Skiweltcup geben können. Das festgelegte Datum stellte aber ein Risikofaktor dar, da es noch nicht die Möglichkeit gab, programmierten Schnee herzustellen und somit das Rennen zu garantieren. Unser Ziel war es ja auch, der ganzen Welt die Eröffnung des Skigebietes zu Beginn der Wintersaison zu vermitteln, und somit das Interesse von potentiellen Gästen zu wecken. Es gab einen Anstieg der Winterankünfte; diese verdoppelten sich in drei folgenden Jahren und bestätigten die Wichtigkeit dieser Veranstaltung.

In den drauffolgenden Jahren konnte die italienische Mannschaft auf der Gran Risa viele Erfolge feiern: der Podestplatz unseres Landmannes Roberto Erlacher und die vielen Podestplatzierungen und Siege von Tomba, Simoncelli, Blardone und Nana sind einige Beispiele dafür. Alta Badia konnte sich von den anderen Austragungsorten für die Einführung von Unterhaltungsevents im Zielgelände und für die außerordentlichen Gourmet-Events unterscheiden.

Gran Risa, du bist großartig - du hast uns viele Erfolge gebracht und wirst es weiterhin tun!